Nematodenschäden an Porree
Pflanzenparasitäre Nematoden können teils erhebliche Schäden an Porree verursachen. Dies gilt insbesondere für direkt gesäten Porree. Bei Aussaat Ende März/Anfang April ist die Pflanzenentwicklung recht langsam und die empfindlichen Keimlinge sind entsprechend lange den Nematoden ausgesetzt. Bei gepflanztem Porree treten generell weniger Nematodenschäden auf, da sie sich aufgrund des bereits etablierten Wurzelsystems schneller entwickeln und einen Nematodenbefall besser tolerieren können.
Die wichtigsten Schaderreger an Porree sind Trichodorus spp., Paratrichodorus spp., Pratylenchus penetrans und Meloidogyne chitwoodi. Weitere Arten wie M. hapla, Paratylenchus spp. oder in Süddeutschland auch Paralongidorus maximus wurden von Porree berichtet, ohne dass mit ihrem Auftreten jedoch ein Schaden feststellbar war.
Links können Sie weitere Schadbilder zu den drei Hauptschaderregern einsehen.
Paratrichodours & Trichodorus (mehrere Arten)
Trichodoriden können bereits bei geringen Besatzdichten erhebliche Schäden an Porree verursachen. Dies gilt insbesondere für nasse und kühle Frühjahrsbedingungen. Porree selbst ist aber eine schlechte Wirtspflanze für diese Nematoden und es kommt nur zu einer geringen Vermehrung des Nematoden.
Symptome:
Oberirdisch: Knicken die Pflanzen; innerhalb des Bestandes ist das Wachstum sehr unregelmäßig, einzelne Pflanzen bleiben im Wachstum zurück bzw. fallen aus.
Unterirdisch: Ein struppiges und verzweigtes Wurzelsystem, teils sind die Wurzeln gelblich verfärbt. Im Gegensatz dazu weist ein gesundes Wurzelsystem lange, kaum verzweigte, weiße Wurzeln auf. Bereits geringe Besatzdichten können erhebliche Schäden an Porree verursachen.
Gegenmaßnahmen:
Keine zu frühe Aussaat in kalten und feuchten Boden. Besser warten, bis die Bodentemperatur über 10°C angestiegen ist, so dass sich die Keimlinge zügig entwickeln können und dem empfindlichen Jugendstadium rasch entwachsen. Gepflanzter Porree wird deutlich weniger befallen als gesäter Prorree. Kein Raps als Vorfrucht, da dieser eine sehr gute Wirtspflanze ist.
Pratylenchus penetrans
Symptome:
Oberirdisch: Nur bei sehr hohen Besatzdichten mit P. penetrans sind Schäden zu erkennen. Das Pflanzenwachstum ist reduziert, der Bestand wirkt insgesamt sehr heterogen.
Unterirdisch: Verbräunungen (Nekrosen) an den Wurzeln infolge der endoparasitischen Lebensweise dieser Tiere. Porree ist eine hervorragende Wirtspflanze für P. penetrans.
Gegenmaßnahmen: Kein Anbau von Mais oder Leguminosen als Vorfrucht, da diese P. penetrans stark vermehren ohne selbst Symptome eines Befalls zu zeigen. Rüben sind eine gute Vorfrucht. Der Anbau von Tagetes patula als Feindpflanze bewirkt eine sehr gute Bekämpfung von P. penetrans, die über mehrere Jahre wirkt.
Meloidogyne chitwoodi
Insgesamt reagiert Porree recht tolerant auf Befall mit M. chitwoodi und Schäden treten erst ab 300 Eier und Larven/100 ml Boden auf. Porree ist eine mittelmäßige Wirtspflanze für M. chitwoodi mit geringen Vermehrungsraten des Nematoden.
Symptome:
Oberirdisch: Verzögerten Jugendwachstum, das sich im Laufe der Vegetationsperiode aber meist wieder ausgleicht.
Unterirdisch: Gallen an den Wurzel;
Gegenmaßnahmen:
Aufgrund der natürlichen Sterblichkeit der Tiere im Frühjahr kann durch eine spätere Aussaat der Schaden deutlich verringert bzw. vermieden werden. Zwei bis drei Monate Schwarzbrache während der Vegetationszeit kann die Nematodendichte bis zu 90% reduzieren. Darüber hinaus empfiehlt sich der Anbau von Nicht-Wirtspflanzen (z. B. Bohnen, Tagetes) und resistenten Zwischenfrüchten (z. B. verschiedene Ölrettichsorten).