Nematodenschäden an Kohl

 

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Die mit Abstand bedeutendsten pflanzenparasitären Nematoden an Kohlgewächsen sind die Zystennematoden, allen voran der Rübenzystennematode Heterodera schachtii und in geringerem Umfang auch H. betae. Darüber hinaus können Kohlgewächse von Meloidogyne hapla, M. chitwoodi, Pratylenchus penetrans, Paratrichodorus spp. und Trichodorus spp. befallen werden. Die Schadwirkung der zuletzt genannten Arten ist jedoch eher gering.

 

Nesterartige Fehlstellen in Rosenkohl durch Heterodera schachtii.

 

 

Heterodera schachtii & H. betae

 

Heterodera schachtii wird auch als „Weißer“ Rübenzystennematode bezeichnet, im Vergleich zu H. betae, dem „Gelben“ Rübenzystennematoden. Letzterer durchläuft bei der Entwicklung vom weißen Weibchen zur braunen Zyste eine ausgeprägte Gelbphase, die bei H. schachtii fehlt. Während H. schachtii sowohl auf Lehm- als auch in Sandböden anzutreffen ist, verursacht H. betae vor allem auf Sandböden Probleme.

 

Symptome

Oberirdisch: Im Feld nesterartige Bereiche mit geringerem Wuchs bis hin zum Ausfall der Pflanzen; reduziertes Pflanzenwachstum und kleine Ernteorgane.

Unterirdisch: An den Wurzeln sind etwa 6-8 Wochen nach der Pflanzung die ca. 1 mm großen weißen Weibchen, später braune Zysten, erkennbar. Mit Abschluss der Entwicklung fallen die Zysten von der Wurzel ab und sind dann nicht mehr auffindbar.

 

Hinterleib eines Weibchens von H. schachtii an einer befallenen Wurzel.

 

Gegenmaßnahmen

Kein Anbau von Wirtpflanzen für 2-3 Jahre; Wirtspflanzen sind z. B. Zuckerrübe, Rote Bete, Spinat, Raps und Kohlarten. Bei H. betae zusätzlich kein Anbau von Ackerbohne und anderen Leguminosen. Beide Arten können auch mit resistenten Zwischenfrüchten (bestimmte Ölrettich- und Senfsorten) bekämpft werden.

 

 

Heterodera cruciferae


Dieser Zystennematode kann vereinzelt Schäden an Rosenkohl verursachen. Insgesamt ist aber über die Schadwirkung dieses Nematoden an Kohlgewächsen noch wenig bekannt, so dass auch keine Schadbilder vorliegen. Heterodera cruciferae befällt ausschließlich Kreuzblütler. Es formt zitronenförmige rotbraune Zysten, die kleiner als bei H. schachtii sind. Die Bekämpfung erfolgt durch eine entsprechende Anbaupause von 2-3 Jahren.